Freitag, 21. März 2014

Punkt, Punkt, Komma, Strich. Zeichenbücher in Europa ca. 1525-1925

Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, den 23. April 2014, um 18.15 Uhr im Vortragssaal 242, 2. OG.

Es sprechen:
Marzia Faietti (Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Florenz)
Thomas Zacharias (Akademie der Bildenden Künste München)
Claus Zittel (Freie Universität Berlin)

Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog:
Maria Heilmann / Nino Nanobashvili / Ulrich Pfisterer / Tobias Teutenberg (Hgg.): Punkt, Punkt, Komma, Strich. Zeichenbücher in Europa | ca. 1525-1925, Passau: Dietmar Klin­ger Verlag 2014.

Eine Ausstellung des Instituts für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte.


Das Zeichnen gehört vom 15. bis ins frühe 20. Jahrhundert als zentrale Form des Wissens(erwerbs), als Praxis in verschiedenen Ausbildungsbereichen und als Zeitvertreib fest zur Lebenswirklichkeit der europäischen Gesellschaft. Als neue, ab dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts im Druck erscheinende Publikationsform bedient das Zeichen(lehr)buch zunehmend diesen immensen Markt. Zeichenbücher versuchen, mit ihren Unterweisungen in Bild und Text angehenden Künstlern, Handwerkern und Ingenieuren, (Natur-)Wissenschaftlern und vor allem auch Amateuren beiderlei Geschlechts die Techniken des Zeichnens zu vermitteln. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist ein in seinen Dimensionen kaum zu überblickendes Korpus an Lehrbüchern, die in engem Austausch mit anderen Publikationsgattungen stehen, einen illustren Autoren- und Verlegerkreis auf sich vereinen, und die lange Zeit nicht nur die visuelle und zeichnerische Kompetenz ihrer Rezipienten beeinflussten, sondern auch die in Europa gültigen ästhetischen Kategorien.
Anhand von 75 Exponaten untersucht die Ausstellung erstmals die Entwicklung, Verbreitung und die didaktischen Strategien von Zeichenbüchern in Europa. Augenfällig wird dabei nicht nur die formale Vielfalt, die räumliche Verbreitung und der große Erfolg einzelner Exemplare, sondern auch der Umstand, dass Zeichenbücher nur als ‚gesamteuropäisches‘ Austausch-Phänomen betrachtet werden können.
Die Ausstellung entstand im Rahmen des Forschungsprojekts ‚Episteme der Linien‘ in Kooperation des Zentralinsti­tut für Kunstgeschichte und des Insti­tuts für Kunstgeschichte der LMU. Unterstützt wurde sie durch die Staatliche Graphische Sammlung München und die Universitätsbibliothek Heidelberg. Gezeigt werden Bestände der Biblio­thek des Zentralin­stituts, der Bayerischen Staatsbibliothek, der Staatlichen Graphischen Sammlung München sowie der Grafischen Sammlung der LMU München am Institut für Kunstgeschicht­e.